Zur Erklärung der Rauhnächte:
Wie sind die Rauhnächte entstanden? Die Rauhnächte beruhen auf einer unterschiedlichen Zeitrechnung zwischen dem Mond- und Sonnenjahr. Vor der Einführung des Sonnenjahres gab es die Mondjahresberechnung. Ein Mondzyklus beginnt immer am Neumond und ein Mondmonat hat insgesamt 29,53 Tage, ein Mondjahr dauert somit 354 Tage. Das Sonnenjahr besteht dagegen aus 365 Tagen. Es beginnt und endet mit der Wintersonnenwende. Somit ergibt sich zwischen Mond- und Sonnenjahr eine Differenz aus 11 Tagen und 12 Nächten. Diese zeitliche Differenz sind die sogenannten magischen Rauhnächte. Es ist die Zeit zwischen der Zeit. Und jede Rauhnacht bezog sich auf einen Monat im nächsten Jahr. Die Rauhnächte beginnen am 25.12. und enden am Tage der drei heiligen Könige. Die erste Rauhnacht steht für den Januar, die zweite Rauhnacht am 26.12. steht für den Februar, die dritte Rauhnacht am 27.12. steht für den März des darauffolgenden Jahres.
Das Wort Rauhnächte leitet sich ab von rauh, im Sinne von wild, und Rauch, im Sinne von Räuchern. Auch das Wort „ruuch“ wird hier in den Zusammenhang gebracht, welches im Altdeutschen für Pelz oder pelzig stand. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz gibt es heute noch Bräuche, wo die Menschen pelzige Masken anziehen und mit lauten Getose durch die Ortschaften ziehen. Damit wollte man das Böse vertreiben, aber die Menschen fürchteten sich vor den sogenannten Perchtenumzügen. Man nannte diesen Brauch auch die wilde Jagd. In vielen süddeutschen Gegenden und in Österreich ist dieser Brauch heute noch üblich.
Magische Rauhnächte damals
An diesen Tagen räucherten unsere Ahnen Haus und Hof aus, um alles Negative vom vergangenen Jahr auszuräuchern, und man betete darum, dass gute Energien ins Haus kommen mögen. Auch konzentrierte man sich darauf, welche Formen und Gestalten der Rauch entfaltet, um Schlüsse auf das neue Jahr zu erkennen.
Für unsere Vorfahren waren die Rauhnächte eine sehr wichtige und entscheidende Zeit. Die Familie versammelte sich in den Innenräumen und draußen tobten die Winterstürme. Die starken Stürme wurden als Odins wilde Jagd wahrgenommen, vor denen man sich auch fürchtete. Man beobachtete jeden Tag der Rauhnächte sehr genau und bezog die Ereignisse auf das nächste Jahr. In den alten Überlieferungen wird beschrieben, dass jeder Tag der 12 Nächte für einen Monat des Folgejahres stand. Jedes Ereignis innerhalb der Rauhnächte wurde als Zeichen für das neue Jahr für den entsprechenden Monat gedeutet. Ist z.B. etwas in der 3. Rauhnacht geschehen, bezog man das auf den 3. Monat des neuen Jahres, als dem März.
Orakel hatten Hochkonjunktur, z.B. Rauchlesen, Handlesen, Steinelesen (Runen), Münzorakel, Kartenorakel, Stöckeorakel u.v.m., oder die nächtlichen Träume galten als Vorbote für das neue Jahr. Ist an einem Tag etwas aufregendes oder furchtbares passiert, oder hat ein Familienmitglied schlecht geträumt, dann segnete man den gesamten Tag mit Gebeten, damit es im nächsten Jahr nicht so schlimm kommen möge. Man bezeichnete daher die Rauhnächte auch als die Lostage, weil man für jeden Tag im neuen Jahr ein Los zog oder ermittelt hat.
Man wusste, dass es eine sehr feinstoffliche Zeit war, und man glaubte, dass auch viele böse Geister ihr Unwesen trieben. Man durfte zum Beispiel in den Rauhnächten keine Wäsche waschen und aufhängen, da sich dann das Unglück über die Familie ergießt und das gesamte Vermögen schwindet. Interessant: wenn man sich umhört, dann glauben noch viele Menschen heute daran und waschen zwischen den Jahren keine Wäsche. In den Rauhnächten wurden viele Geschichten erzählt (man hatte keinen Fernseher oder Internet), orakelte für das neue Jahr und machte genaue Beobachtungen, was die zukünftige Ernte oder Wetterlage im neuen Jahr angeht. Die Menschen waren von der Natur wesentlich abhängiger als heute. Im Süden Deutschlands war zum Beispiel das Zwiebelorakel sehr beliebt: man halbierte eine Zwiebel, und schäle daraus 12 kleine Zwiebelschälchen, für jeden Monat eine Schale. Man nehme gewöhnliches Kochsalz und streut in die kleinen Zwiebelboote jeweils einen Teelöffel von diesem Salz. Man warte 24 Stunden und betrachtet genau diese Zwiebelschalen mit den Salz. In den Schalen, wo das Salz Wasser gezogen hat, waren feuchte Monate im nächsten Jahr. Trefferquote: 100 Prozent!!!
Rauhnächte heute:
Warum sind die Rauhnächte auch für uns heute noch eine spannende Zeit? Mit den Rauhnächten verlängern wir jedes Jahr unsere besinnliche Weihnachtszeit. Dieses Jahr haben die meisten von uns an Weihnachten aufgrund des Corona-Zeit mehr Ruhe als üblich zum Jahreswechsel. Das können für uns sehr tiefgreifende Rauhnächte sein, in die wir alle eintauchen dürfen. Wir haben die Chance, Klarheit über unsere Wünsche und Lebensaufgaben zu kommen und können Altes loslassen. Es ist die Zeit der inneren Einkehr, des Loslassens, der Reinigung und persönlichen Neuausrichtung.
Warum sind die Rauhnächte magisch und spannend? Von germanischen, heidnischen und nordischen Bräuchen wissen wir, dass jede Rauhnacht einem Monat im neuen Jahr entspricht. Die erste Rauhnacht, der 25.12., entspricht dem Januar, die zweite Rauhnacht, der 26.12., dem Februar u.s.w. Alles, was an einem Rauhnachtstag passiert, ist ein Vorbote für das neue Jahr. Es ist kein Zufall, dass etwas an einem Tag passiert. Alle Träume, Erlebnisse und Ereignisse, die uns berühren, sind wichtig und werden festgehalten. Dann warten wir ab, was in den entsprechenden Monaten passiert. Die Synchronizität beeindruckt uns jedes Jahr! Daher sollten wir in diesen Tagen unser Bewusstsein für unser Leben schärfen achtsam die Zeit erleben. Es ist die Zeit unseres Aufwachens!
In den Rauhnächten geht es darum, Ruhe zu suchen und in die Stille zu gehen, um in unserem Inneren Klarheit zu gewinnen, was wir in unserem Leben wollen und was nicht. Du bist vollkommen in Deiner Gegenwart, und lässt Dich nicht ablenken. Dabei wird über jeden uns wichtigen Lebensbereich reflektiert, wie in der Anleitung beschreiben. Wir haben jetzt die Chance, ganz bewusst über unser vergangenes Jahr nachzudenken, können loslassen und uns auf das nächste Jahr vorbereiten. Wenn wir die Entspannung und Meditation zulassen, bekommen wir in den Rauhnächten Kontakt zu unserer Seele. Dann öffnen sich für uns auch die Tore zur geistigen Welt. Wir bekommen Kontakt zu unseren Engeln, Lichtwesen, unsere Schutzengel, Ahnen u.s.w. Indem wir in die Stille und Ruhe gehen, öffnest Du Dich für die kosmischen Energien. Wir erhalten Inspirationen und Botschaften, z.B. über Zufälle und durch unsere Träume. Diese Botschaften schreibst Du Dir Tag für Tag auf.
Bevor wir das neue Jahr betreten, ist es wichtig, dass wir uns vom alten Ärger, Groll, Unerledigtes u.ä. lossagen. Auch sollten wir keine offenen Rechnungen, Geliehenes u.s.w. stehen lassen. Wenn wir das Bedürfnis haben, uns bei jemandem zu entschuldigen, sollten wir es noch in diesem Jahr tun. Wenn wir das Bedürfnis haben, jemandem zu vergeben, sollten wir es tun. Auch sollten wir uns selbst vergeben, denn das stärkt unsere Eigenliebe.
Dadurch klären wir unsere Lebensbereiche, und dadurch können wir gutes Neues in 2022 anziehen. Wenn wir Altes loslassen, kommt Neues. Auf alles, worauf wir unseren Focus ausrichten, werden wir für unser Leben anziehen. Und das Neue können wir durch unsere Wünsche und bewussten Focus beeinflussen.
In den Rauhnächten wird uns ganz klar bewusst, dass wir unsere eigene Realität selbst erschaffen, mit unseren Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Es haben wir die Chance, uns selbst zu entdecken und wichtige Korrekturen vorzunehmen. Mit den Rauhnächsten können wir über uns selbst hinauswachsen!